14. Oktober 2022
Am Freitag den 07. Oktober fand im Hospiz Haus Geborgenheit das 11. traditionelle Apfelfest statt. Apfelgebäck, Musik, Kinderspiele und eine kirchliche Andacht durch Pfarrer Gregor Heimrich sorgten bei Besuchern und Hausgästen bei schönstem Herbstwetter für gute Unterhaltung.
Eine große Familie
Das Apfelfest hatte man zum Anlass genommen für die Ankündigung zur Überführung des Hospiz in eine gemeinnützige Stiftung: „Mit der Stiftungsgründung wollen wir dauerhaft festlegen, was uns das Hospiz bedeutet und wofür es steht. Wofür wir jeden Tag mit Leidenschaft arbeiten“, begründete Hospizleiterin Antje Wolf-Sauer diesen Schritt. Die tägliche Arbeit im Haus, fügte sie hinzu, bestehe in erster Linie in der Begleitung schwerkranker, sterbender Menschen.
„Vom ersten Tag an fühle ich mich wohl hier. Die Pflegeschwestern sind nett und kompetent, das Klima im Haus überaus angenehm. Hier möchte ich die mir noch verbleibende Zeit meines Lebens bleiben“, berichtet Sieglinde Kühne. Es fühle sich an, als sei man inmitten einer großen Familie, ergänzt die 83-Jährige, die seit gut drei Monaten im Hospiz lebt.
Dem pflichtet auch Ivonne Pfützenreuter bei. Die Frau mittleren Alters ist unheilbar an Hautkrebs erkrankt und hat sich bewusst für das Hospiz in Neustadt als ihren letzten Lebensmittelpunkt entschieden. „Trotz meines Leidens bin ich glücklich an diesem Ort, jeden Tag aufs Neue“, sagt die gelernte Krankenschwester. Als Berufserfahrene wisse sie genau, was gute Pflege ausmacht – die sie im „Haus Geborgenheit“ nach eigenem Bekunden rund um die Uhr erhält.
Einen weiteren Anlass bot der Welthospiztag am 08. Oktober 2022
Er stand in diesem Jahr unter dem Motto „Hospiz kann mehr!“
„In der heutigen Zeit wird viel über Suizidassistenz gesprochen. Ein Punkt innerhalb der Debatte um aktive Sterbehilfe. Es ist uns daher ein großes Anliegen mit unserer Hospizarbeit zu zeigen, was palliative Arbeit wirklich bedeutet.“, betonte Antje Wolf-Sauer.
Wegweisende Vorhaben
Die Stiftung Hospiz Haus Geborgenheit gibt den Verantwortlichen künftig noch mehr Möglichkeiten der Mitgestaltung in die Hand, so Antje Wolf-Sauer. Ohne engagierte Helfer und Spenden geht das natürlich nicht – berichtet Stefan John, verantwortlich für die Pflege im Haus. Gleich in den nächsten Monaten stehen große Projekte an: Hierzu gehört etwa die Anschaffung einer Photovoltaikanlage, um langfristig und nachhaltig Strom selbst produzieren und nutzen zu können, sowie die Verbesserung des Funknetzwerk im Haus mit Hilfe eines leistungsstarken WLAN.
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Bildnachweis: Sven Gückel – Für Sieglinde Kühne war der Weg ins Hospiz Neustadt die nach eigenem Bekunden richtige Entscheidung.